Dienstag, 14. Juni 2011

Zufrieden

Liebe Begleiter im Geiste!

Mit dem heutigen Tag kann ich zufrieden sein und auch mit meiner Leistung. Ich bin in Terfens ca. 25 Km vor Innsbruck, wo ich morgen wie geplant Quartier nehmen werde. Es ist für mich selbst eine gewaltige Vorstellung zu Fuß von Leoben nach Innsbruck gegangen zu sein. Das ist ein großer Meilenstein. Der nächste wird der Arlberg sein, dann die westliche Staatsgrenze, die Durchwanderung der Schweiz usw. usw. Und in 90 Gehtagen bin ich am Ziel! Immer Schritt für Schritt, Tag für Tag und Etappe für Etappe. Ich werde nur aufpassen müssen, dass ich in meinem Gehtrott nicht über Ziel hinausgehe, denn das Gehen am Wasser (Atlantik) kann nur einer - ich nicht :-)

Der heutige Tag war ein guter Tag - Danke Jakobus.
Beim Weggehen in Rattenberg hat es noch geregnet und ich musste in voller Kampfmontur marschieren. Zum Glück war der JW bzw. Radweg am Inn leicht zu finden und da sind die ersten Km gut zu gehen gewesen. Nach einer Stunde hat es soweit aufgehört zu regnen, dass ich den Regenschutz hinten auf den Rucksack schnallen konnte.
In St. Gertraudi ließ ich mich zu einem kleinen Abstecher leiten und fand eine kleine Kirche (St. Gertraud), die eine nette Jakobsdarstellung an der Außenfassade zeigen konnte. Während einer kurzen Zehenmassagerast (Ihr wißt schon, mein spinnender "Ringzehen") kam der Messner dieser Kirche vorbei und es entspann sich ein nettes Gespräch. Er holte von zu Hause den großen Kirchenschlüssel und zeigte mir voll Stolz "seine" Kirche. Er ist zugleich ein guter Handwerker und auch Künstler, denn die Jakobsdarstellung an der Fassade stammt von ihm und vor allem eine ganz prächtige Fastenkrippe. Die sperrte er extra für mich auf. Es ist eine ca. 1m hohe und im Durchmesser 75 cm breite Metallkuppel mit Flügeltüren. Da sind in liebevoller Arbeit alle Stationen und die kleinsten in der Bibel beschriebenen Details der Passion dargestellt. Und alles wird mit Steinen aus den umliegenden historischen Bergbaugebieten umrahmt (siehe aus die Arbeiten aus Eisenerz mit den Eisenblüten). Der kleine Abstecher war es voll wert und das macht meinen Weg liebenswert.

Nur ein paar Km weiter stoße ich in Strass im Zillertal auf die erste Jakobskirche auf meinem Weg. Eine sehr schöne Kirche mit großen und bunten Fresken mit Jakobusdarstellungen.
In meinem Führer wir eine kleine und nette Wegvariante beschrieben, nämlich mit der Zillertalbahn die 4 Km bis Jenbach zu benutzen. Das hätte mir auch gefallen und ich habe beim Schalter gefragt ob ein Pilger, der bis Spanien geht, dieses kurzes Stück gratis mitfahren darf. "Das geht nicht!" war die Antwort. "Na gut, dann gehe ich!" war meine passende Antwort drauf. Es wäre nur ein netter Zug vom Zug gewesen. So ist der Zug leer nach Jenbach weiter gefahren.

Der heutige Weg war von einigen schönen Kirchenbauten gekrönt. Auch die Kirche in Jenbach (St. Wolfgang) gehhört dazu. Und dann noch die Benediktinerabtei Fiecht, auch sehr sehenswert.
Über den Weg seit Jenbach gibt es nicht viel zum Erzählen. Landschaftlich mit einigen Höhepunkten, vor allem wenn man höher oben gegangen ist und ins Tal und auf die gegenüberliegenden Berge schauen konnte. Grauslich war der endlose Marsch rund um eine gigantische Schottergewinnung und einer angrenzenden Betonfabrik mit viel Staub und LKW-Verkehr.

Kurz davor, in Vomp, machte ich eine kurze Rast und Trinkpause. Das sprach mich ganz interessiert ein junges (Ehe)Paar an und wir kamen über vieles Gespräch was einem bewegt auf diesem JW. Zum Schluss haben sie meine Getränke bezahlt. Das war ganz lieb und reihte sich an die anderen Pilgergaben die ich empfangen durfte und für die ich in SdC beten werde. Ich bin neugierig ob ich einen Kommentar von Euch auf meinem Blogg lesen kann (bitte mit Angabe Vomp). Euren Namen zu erfragen habe ich ganz vergessen.

Jetzt, nach dem Abendessen, raste ich mir in meinem Bett die Füße aus. Dass es morgen wieder schön wird, habe ich bei den Nachrichten gerne gehört und die Regentage danach, habe ich glatt überhört. Mich interessiert auch immer nur der heutige und morgige Tag. Was danach kommt, liegt nicht in meiner Hand und mit denen, die da was richten können, bin ich täglich mehrmals in geistiger Verbindung.

Das wars wieder für heute und ich wünsche Euch allen, die Ihr diese Zeilen lest, einen schönen morgigen Tag. Lasst wieder von Euch hören.
Pilger Walter.

Ps: ich habe heute kein Handyfoto zur Verfügung,da ist etwas schief gegangen.

2 Kommentare:

  1. Na siehst`s lieber Hl. Jakobus, es gelingt Dir doch, unserem Pilger Walter mit ein wenig Sonnenschein wieder Sonne in sein Herz und seine Seele zu bringen und ihm den Tag verschönern! Vergelt`s Gott dafür! Schön, dass du auch heute wieder eine so nette Pilgerbekanntschaft gemacht hast - wir wünschen Dir, dass Deine Liste mit jenen Leuten, für die Du in SdC beten wirst, sehr lange sein wird. Heute sind die Kinder zurückgekommen - auch sie haben sich sehr gefreut, dass sie Dich getroffen haben, ein bewegender Moment für sie. Wir wünschen Dir viele solch schöne Tage wie sie heute waren - Tag für Tag, Etappe für Etappe bis an Dein Ziel.
    Alles Gute und liebe Grüsse aus der Heimat - Ingrid und Werner
    PS: falls Du nächsten Freitag NM Zeit hast, in St. Jakob wird die Hecke und der Baum beim Kircheneingang gestutzt..............

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  2. Hallo
    Ich soll dir liebe Grüße von Freimanns,Preßbergers ausrichten.Sie verfolgen deine Route!
    B
    Lg, Kath

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